Handys für Kinder? Ja, aber nur mit klaren Regeln!
Handys für Kinder sind definitiv keine schlechte Sache. Dadurch sind die Kinder besser erreichbar, wenn sie nicht zu Hause sind und zusätzlich haben sie bessere Handlungsmöglichkeiten wenn mal wirklich etwas passiert sein sollte. Statistisch gesehen besitzt heutzutage jedes zweite Kind zwischen 6 und 13 Jahren bereits in Handy. Sie sollten sich und ihrem Kind jedoch klare Linien setzen:
Wenn Sie vorhaben, ihrem Kind ein Handy zu kaufen, sollten Sie dies erst nach der Grundschule tun, da Kinder zuvor nicht selbstverantwortlich damit umgehen können. Zuvor sollten Sie dies nur in Ausnahmefällen tun. Ein Beispiel hierfür ist die Situation, wenn Sie mit ihrem Kind einen Treffpunkt vereinbaren müssen und dies ohne Handy nicht möglich ist. Sie sollten mit ihrem Kind klar und deutlich über das Thema Handy und die Kosten sprechen. Prägen Sie ihm ein, welche Nummern nicht gewählt werden dürfen.
Das Handy an sich sollte einfach zu bedienen sein. Es gibt Anfängergeräte, die nur die wichtigsten Dinge, wie Telefonate oder SMS, können. Mit diesen Geräten besteht nicht die Gefahr, dass ihr Kind teure MMS verschickt und zudem sind Auslands- und Sondernummern gesperrt. Auf unnötige Zusatzfunktionen wie eine Kamera wird hierbei verzichtet. Allgemein sollte das Handy keine Zusatzfunktionen wie das Internet oder ähnliches haben, da sonst die Gefahr besteht, dass ihr Kind nur noch am Handy hängt. Desweiteren sollte das Gerät stabil sein, da es bei Kindern natürlich mehr mitmachen muss, als bei Erwachsenen. Der Nachteil an den Anfängergeräten ist lediglich, dass ihr Kind wohl nach kurzer Zeit ein neueres und moderneres Handy haben will. In diesem Fall sollte Sie jedoch hart bleiben und erst ein neues Handy kaufen, wenn Sie dies persönlich für nötig halten.
Es ist empfehlenswert, erstmal keinen Vertrag abzuschließen, sondern eine Prepaidkarte zu kaufen. Schon ein paar Euro Guthaben im Monat reichen völlig aus. Wenn die Karte leer ist, ist sie eben leer und ihr Kind muss bis zur nächsten Aufladung warten. Dadurch lernt es auch den Umgang mit Geld im Bezug auf das Telefonieren. Wenn das Prepaid-Konto leer ist, können nur noch Notrufnummern angerufen werden. Sprechen Sie mit ihrem Kind unter anderem über Download-Abos für Klingeltöne. Von diesen sollte man bekanntlich die Finger lassen. Teure Sonderrufnummern kann man gegebenenfalls sperren lassen.
Ein Handy für ihr Kind macht ab einem bestimmten Alter definitiv Sinn. Jedoch sollte man einige Dinge von vornherein abklären. Sollte es mal zu Problemen kommen, ist es nicht sinnvoll, dem Kind das Handy wieder wegzunehmen. Effektiver sind hierfür eher Sanktionen wie der vorübergehende Entzug des Taschengeldes.